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Interface
Neben Telefonie und Telegrafie verwenden Funkamateure digitale Betriebsarten. Bei den digitalen Betriebsarten werden ein Rechner,
ein Bildschirm, eine Tastatur und ein Programm verwendet, um Text und/oder Bilder zu empfangen oder zu senden. Besonders praktikabel ist die Verwendung eines Notebooks oder Tablets, dass über eine Schnittstelle mit einem TRX [engl. transmitter/receiver, Sender/Empfänger] verbunden ist.
In einem einfachen Fall besteht die Schnittstelle aus einer separaten Box, von der zwei Kabel mit Klinkensteckern zum LINE-IN-Eingang
und zum LINE-OUT-Ausgang der Soundkarte des Rechners und ein weiteres Kabel zum Mikrofonstecker des TRX führen.
In der Box sind zur galvanischen Trennung des Rechners vom TRX jeweils im Empfangskanal und im Sendekanal NF-Übertrager vorgesehen. Das verhindert Brummschleifen,
schützt den Rechner vor Hochfrequenzströmen und den TRX vor Störnebel aus dem Rechner.
Für den Betrieb eines HOBO in einer digitalen Betriebsart, wie PSK31 [engl. Phase Shift Keying, Phasenumtastung mit 31 Baud], sind am Mikrofonstecker alle benötigten Ein- und Ausgänge vorhanden:
am Stift 6 ein Empfangssignal mit dem Standardpegel 770 mVeff,
am Stift 1 der Mikrofoneingang zur Ausgabe des Sendesignals,
am Stift 5 eine Gleichspannung +8V als Speisespannung für Halbleiter in der Box,
am Stift 2 der Eingang für die PTT [engl. Push-to-Talk, Sende-Empfangsumschaltung] und
am Stift 8 das Massepotential.
Beim HOBO geschieht die Sende-Empfangsumschaltung mittels eines Mikrorechners PIC 16F876. Besagter Stift 2 führt zum Eingang RB7 (Pin 27) des PIC.
Auf der Suche nach einer geeigneten Schaltung fand ich ein Interface von WA8LMF [1], bei dem das PTT-Signal direkt aus dem Sendesignal erzeugt wird.
Das spart ein weiteres Kabel von einem seriellen Port des Rechners zur Box. Ein Sendesignal aus dem LINE-OUT-Ausgang wird mit einem Operationsverstärker OP1:A verstärkt, danach mit D1 gleichgerichtet und mit einem Kondensator C3, der über einen Widerstand R5 entladen wird, eine Zeit lang gehalten. Während dieser Haltezeit ist ein zweiter Operationsverstärker OP1:B durchgeschalten und bringt eine LED eines Optokoppler OK1 zum Leuchten. Das bringt den Fototransistor des Optokopplers OK1 in den leitenden Zustand, so dass der nachgeschaltete Transistor T1 den Kollektor bzw. die PTT-Leitung gegen Masse zieht. Das LOW-Signal an RB7 wird vom PIC ausgelesen und schaltet den HOBO auf Senden. Das Einschalten des Senders geht so schnell, dass die Daten über Stift 1 unverfälscht gesendet werden.
Die NF-Übertrager TR1 und TR2 und das Kabel zwischen der Box und dem HOBO fand ich im Online-Shop der Zeitschrift "Funkamateur" (http://www.box73.de/).
Den Optokoppler MB101 hatte ich noch in der Bastelkiste. Alternativen zu OK1 wären 4N25GV, 4N33, 4N37, CNY17-4 u.a.
Bei der Inbetriebnahme des Interface stellte ich fest, dass die LED D3 für die Anzeige des Vorhandenseins eines Sendesignals im Empfangsbetrieb flackerte.
Das lag an einer nicht korrekten Einstellung der Soundkarte unter WIN7. Ich brauchte eine Stunde, um durch Probieren eine Einstellung im Sound-Menü zu finden,
die verhindert, dass das Empfangssignal auf dem LINE-OUT-Ausgang "mitgehört" wird. Mittels einer freien Version der Software DM780 kann ich nun komfortabel
Betrieb in PSK31 machen.
Einen Stromlaufplan des Interface findest Du hier: (ca. 150 kB):
[DF8IW-Interface.pdf]
[1] WA8LMF, Sound Card Interface with Tone Keyer, am 23.07.2015:
http://wa8lmf.net/ham/tonekeyer.htm
Die Fotos zeigen den Aufbau in einem Al-Druckgussgehäuse Hammond 1590B.
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