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Platinen
Eine Platine dient als Träger für mechanische und elektrische Bauelemente. Die Projekte eines Selbstbauers sind meist Unikate. Es wäre möglich, für eine bewährte Schaltung eine Leiterplatte mit Leiterbahnen zu entwerfen und zu ätzen. Für den Fall, dass im Rahmen von Experimenten Schaltungsänderungen vorgenommen werden sollen, wäre eine hohe Flexibilität einer Anordnung von Bauelementen von Nutzen. Die filigranen Leiterbahnen und die nichtdurchkontaktierten Lötaugen einer selbst hergestellten Leiterplatte gestatten es nicht, Bauelemente häufig auszutauschen oder deren Anordnung zu ändern.
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Eine hohe Flexibilität bietet eine Platine mit nur einer Kupferfläche ganz ohne Leiterbahnen. Bei Hochfrequenzschaltungen bildet die Kupferfläche eine ideale Massefläche. Alle zum Massepotential führenden Anschlüsse der Bauelemente werden direkt auf die Massefläche gelötet. Alle anderen Anschlüsse werden oberhalb der Kupferfläche in freier Verdrahtung direkt miteinander verlötet. Jeweils ein Ende von auf Massepotential gelöteten Hochohmwiderständen (> 1 MOhm) dient bei Bedarf als Stützpunkt für Bauelementanschlüsse. Die Funkamateure in den USA nennen diese Schaltungsausführung "ugly construction". Hier gilt Funktion vor Schönheit, was nicht heißen soll, dass so eine Platine auch schön aussehen kann. Bedrahtete Bauelemente lassen sich besser handhaben als unbedrahtete SMD-Bauelemente. Es ist möglich, integrierte Schaltungen anzuordnen, indem diese mit den Anschlüssen von der Kupferfläche abgewandt angeordnet und mit anderen Bauelementanschlüssen verlötet werden ("dead bug style"). Alle Bauelementanschlüsse sind für Messzwecke und für einen eventuellen Austausch sehr gut zugänglich. Vor dem Löten kann die Platine mit Stahlwolle poliert und mit Spiritus verdünntem Kolophonium versiegelt werden. Eine Platine aus Epoxid-Trägermaterial ist robust, so dass nur eine geringe Gefahr besteht, dass sich die Kupferschicht ablöst. Zum Löten direkt auf die Kupferfläche benötigt man einen Lötkolben mit ausreichender Leistung.
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Für den Fall, dass eine Schaltung mit mehreren integrierten Schaltungen aufgebaut werden soll, empfehle ich durchkontaktierte Epoxid-Punktraster-Platinen und den Einsatz von IC-Fassungen. Die Bauelementeanschlüsse werden durch Lötzinnbrücken und/oder Drähte miteinander verbunden. Als Verbindungsdrähte verwende ich die Anschlussdrähte von überschüssigen Widerständen. Der Körper des Widerstands bildet beim Löten einen "Haltegriff".
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