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Artikel 24


1 Jeder Bürger der Deutschen Demokratischen Republik hat das Recht auf Arbeit. Er hat das Recht auf einen Arbeitsplatz und dessen freie Wahl entsprechend den gesellschaftlichen Erfordernissen und der persönlichen Qualifikation. Er hat das Recht auf Lohn nach Qualität und Quantität der Arbeit. Mann und Frau, Erwachsene und Jugendliche haben das Recht auf gleichen Lohn bei gleicher Arbeitsleistung.


2 Gesellschaftlich nützliche Tätigkeit ist eine ehrenvolle Pflicht für jeden arbeitsfähigen Bürger. Das Recht auf Arbeit und die Pflicht zur Arbeit bilden eine Einheit.


3 Das Recht auf Arbeit wird gewährleistet
durch das sozialistische Eigentum an den Produktionsmitteln;
durch die sozialistische Leitung und Planung des gesellschaftlichen Reproduktionsprozesses;
durch das stetige und planmäßige Wachstum der sozialistischen Produktivkräfte und der Arbeitsproduktivität;
durch die konsequente Durchführung der wissenschaftlich-technischen Revolution;
durch ständige Bildung und Weiterbildung der Bürger und
durch das einheitliche sozialistische Arbeitsrecht.


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Kommentar: Das Recht auf Arbeit, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und angemessenen Lohn würden sich heute die meisten Arbeitslosen wünschen. Die ehemaligen DDR-Bürger haben mit dem Beitritt zur BRD, das Recht auf Arbeit gegen das Recht eingetauscht, seine Arbeitskraft in der Marktwirtschaft meistbietend zu verkaufen. DDR-Kritiker sagen, dass Vollbeschäftigung in der DDR wegen der "versteckten Arbeitslosen" eine Schimäre sei. Wirtschaftsforscher der BRD benennen die Arbeitslosenquote in der DDR wegen nicht vollen Ausnutzens der Arbeitszeit mit 15-30%. Ich schätze mal, dass es in der BRD prozentual genauso viel "versteckte Arbeitslosigkeit" gibt, wie seinerzeit in der DDR. Es gab in der DDR Bereiche, wo die Beschäftigten nahe 100% ausgelastet waren. Ich nenne hier beispielsweise Arbeiter in einem Stahlwerk, in einem Braunkohletagebau oder in der Landwirtschaft. Jedenfalls war Existenzangst wegen drohenden Verlusts des Arbeitsplatzes in der DDR kein Thema. Dank des technischen Fortschritts werden immer weniger Arbeitskräfte benötigt, um Produkte herzustellen. Anstatt nicht benötigte Arbeitskräfte aus dem Arbeitsleben auszugrenzen und staatlich zu alimentieren, wäre es eine gute Alternative, Arbeitswilligen Arbeit im Bildungs- oder Gesundheitswesen zu geben, was mit den Steuern der Reichen sicher zu finanzieren wäre. Die vorhandene Arbeit sollte gerecht verteilt werden, indem die Arbeitszeit für alle soweit gesenkt ist, bis Vollbeschäftigung herrscht. Dagegen steht, dass ein Kapitalist Maximalprofit anstrebt, d.h. mit möglichst wenigen Arbeitskräften auszukommen. Drohende Arbeitslosigkeit hält die Löhne der noch Arbeitenden niedrig. Marx scheint recht zu haben, als er schrieb: „Es liegt in der Natur des Kapitals, einen Teil der Arbeiterbevölkerung zu überarbeiten und einen anderen zu verarmen.“ (K. Marx, Theorien über den Mehrwert III, MEW 26.3, 300). Besonders bedenklich finde ich Leiharbeit- eine moderne Form der Sklaverei.

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